13:48 Uhr | 26.07.2017
Mit der stetig steigenden Anzahl von Sporttreibenden wächst auch die Anzahl derjenigen, die sich bei oder durch die sportliche Aktivität verletzen oder gesundheitlich schädigen. Neben den akuten Unfällen kommt es häufig zu Überlastungs- und Fehlbelastungsbeschwerden. So leiden ca. 25-30 % aller Laufsportler an chronischen Symptomen aufgrund von zu hoher Belastungsintensität oder wegen falscher Belastung, meist von Muskeln, Sehnen oder Gelenken. Hinzukommt, dass auch Personen im fortgeschrittenen Alter zunehmend sportlich aktiv sind, bei denen eventuell bereits vorliegende degenerative Veränderungen bzw. Abnutzungserscheinungen beachtet werden müssen.Wir sprechen dazu mit dem Leitenden Oberarzt Dr. Hendrik Baum, Spezialist für Wirbelsäulenchirurgie und Sportmedizin am Klinikum Altenburger Land.
Man hört von Sportunfällen, Sie sind Sportmediziner - ist Sport also ein Gesundheitsrisiko?
Keinen Sport zu treiben und sich zu wenig zu bewegen ist auf jeden Fall das größere Gesundheitsrisiko. Mit der Wahl der Sportart hat man selbst Einfluss. Natürlich gibt es Sportarten, die stärker risikobehaftet sind, als andere. Dabei denke ich z.B. an den Motorsport, aber auch an Abfahrtsski oder an Sportarten mit Körperkontakt, wie Eishockey, Handball oder Fußball.Aber auch immer wiederkehrende Belastungen können längerfristig oder bei mangelhafter Technik bzw. fehlerhaftem Training letztendlich zu Verletzungen führen. Beispiel hierfür sind Schultergelenkverletzungen bei Wurf- oder Schlagsportarten oder bei Tennissportlern.Eine große Rolle spielen auch die körperlichen Voraussetzungen sowie das richtige oder falsche Training.
Welches Risiko haben Kinder?
Bei Kindern und Jugendlichen kann Sport Beschwerden am wachsenden Skelett verursachen. Hier bedarf es keinerlei operativer Eingriffe. Bei fast allen dieser jungen Patienten genügen nach einer kompetenten Diagnostik physiotherapeutische Verfahren oder auch korrigierende Hilfen, z.B. durch Einlagen.
Brauchen Sportler eine andere Behandlung als andere Patienten?
Sowohl die akuten Verletzungen bei Sportlern als auch die chronischen Beschwerden bedürfen einer schnellen und genauen Diagnostik, so wie bei anderen Patienten auch. Vor allem im Profibereich bedarf es jedoch einer schnellen Entscheidung hinsichtlich weiterer sportlicher Aktivität und Einsatzfähigkeit. Es ist wichtig, eine schnelle Rückkehr zum Sport und eine damit verbundene hohe Belastungsfähigkeit der ursprünglichen Verletzung zu erreichen.Hier sind in der medizinischen Betreuung zum einen Kenntnisse hinsichtlich sportspezifischer Mechanismen der Verletzungen oder Überlastungen bei Bewegungsabläufen in den einzelnen Sportarten notwendig. Zum anderen sind zur Diagnosestellung moderne, spezifische Untersuchungsmethoden unumgänglich. Aus deren Ergebnis leiten sich entsprechende konservative oder operative Therapien ab.Durch eine intensive, patienten- und sportartenentsprechende physiotherapeutische Mit- und Weiterbehandlung wird die Funktionalität und Belastbarkeit der Verletzung letztlich wiederhergestellt.
Wie setzen Sie das konkret in der Klinik um?
In der sportmedizinischen Abteilung der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie unter Leitung von Chefarzt Dr. med. Dr.-medic S. Schoen werden seit Jahren Sportlerinnen und Sportler unterschiedlichster Leistungsbereiche vom Zeitpunkt der akut Verletzung bis zur Wiederaufnahme der sportlichen Betätigung kompetent medizinisch versorgt und begleitet.Als Leitender Oberarzt und Facharzt der Sportmedizin bin ich für die Behandlung der Patienten mit sportmedizinischen Verletzungen verantwortlich. Auf diesem Gebiet verfüge ich neben der fachlichen Qualifikation über jahrelange Erfahrungen im Umgang und der Behandlung von Breiten- sowie Profilsportlern. Von enormem Wert sind mir dabei die Erfahrungen aus der eigenen sportlichen Aktivität und der bis dato andauernde weitreichende Kontakt zu Sportlern.
Haben sich dabei Behandlungsschwerpunkte herausgebildet?Besondere Schwerpunkte der Behandlung sind Verletzungen des Kniegelenks und hierbei insbesondere die Kreuzbandchirurgie sowie Verletzungen des Schultergelenks, u.a. bei Instabilitäten oder Sehnenverletzungen.Was zeichnet die Behandlung von Sportlern im Klinikum Altenburger Land aus?Ein großer Vorteil bei der Therapie von Sportverletzten im Klinikum Altenburger Land ist die ganzheitlichen Behandlung von der Diagnose über die Behandlung bis zur Reha.So werden Verletzungen im Akutstadium neben kompetenter ärztlicher Untersuchung mit modernster Technik diagnostiziert, im Bedarfsfall operativ versorgt und anschließend zur schnellen Wiederaufnahme des Sports physiotherapeutisch behandelt und rehabilitiert. Das alles geschieht im gleichen Team, um Informationsverluste so klein wie möglich zu halten. Davon profitieren sowohl (Teil-) Berufssportler, welche berufsgenossenschaftlich versichert sind, als auch Freizeit- und Breitensportler.
Was raten Sie bei einer akuten Sportverletzung?
Die Vorstellung von Patienten mit sportinduzierten Verletzungen ist jederzeit im Akutstadium über unsere Notaufnahme möglich. Hier erfolgt die Erstbehandlung und Planung des weiteren Vorgehens.Eine weitere Möglichkeit ist die Vorstellung in der sportmedizinischen Spezial-Sprechstunde. Diese Sprechstunde erfolgt im Rahmen einer vorstationären Patientenvorstellung und bedarf einer Einweisung zur Krankenhausbehandlung.
Herzlichen Dank für das Gespräch!
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