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15:44 Uhr | 29.04.2024

Anschlussfinanzierung: Welche Optionen haben Immobilienbesitzer?

Wenn die eigenen vier Wände einmal bezogen sind und der Traum vom Eigenheim realisiert wurde, scheint die größte Hürde genommen zu sein. Doch das Ende der Zinsbindung des Hypothekendarlehens naht unweigerlich, und es ist an der Zeit, sich mit dem Thema Anschlussfinanzierung auseinanderzusetzen.

 

Das Ende der Zinsbindung: Ein neuer Anfang?

 

Nach Ablauf der anfänglichen Zinsbindung, welche in der Regel für zehn Jahre oder mehr bestehen bleibt, steht Immobilienbesitzern eine wichtige Entscheidung bevor: die Zinsen für den ausstehenden Kreditbetrag müssen neu verhandelt werden. An dieser Stelle kommt die Anschlussfinanzierung ins Spiel.

Es geht bei der Anschlussfinanzierung darum, eine neue finanzielle Grundlage für die weiterhin bestehende Restschuld zu schaffen. Manche mögen es als notwendiges Übel betrachten, eine mögliche Anschlussfinanzierung zu berechnen, andere als Chance, sich die aktuellen Zinsen langfristig zu sichern oder bessere Konditionen auszuhandeln. Eines steht fest: Eine fundierte Vorbereitung und ausgiebige Recherche kann dabei erhebliche finanzielle Vorteile mit sich bringen.

 

Anschlussfinanzierung: Optionen im Überblick

 

Es steht eine Vielzahl von Möglichkeiten bei der Anschlussfinanzierung zur Verfügung. Damit man einen Überblick über die Optionen gewinnt, hier die gängigsten Varianten:

  • Prolongation: Verlängerung des bestehenden Darlehens mit neuen Konditionen beim aktuellen Kreditgeber.

  • Umschuldung: Ablösung des bestehenden Darlehens durch ein neues, oft günstigeres Darlehen bei einer anderen Bank.

  • Forward-Darlehen: Darlehen, das erst in der Zukunft benötigt wird, aber schon heute abgeschlossen wird, um sich aktuelle günstige Zinsen zu sichern.

 

Mit Weitblick planen: Die Vorbereitung auf die Anschlussfinanzierung

 

Als Kreditnehmer gilt es, gut vorbereitet in die Gespräche zur Anschlussfinanzierung zu gehen. Folgende Punkte sollten im Vorfeld geklärt werden:

  • Restschuld ermitteln: Wie hoch wird die Restschuld zum Ende der Zinsbindungsfrist sein?

  • Zinsentwicklung beobachten: Wie hat sich das Zinsniveau seit dem Abschluss des Erstdarlehens verändert?

  • Angebote vergleichen: Welche Angebote stehen am Markt zur Verfügung und welche Konditionen bieten sie?

Strategische Weitsicht ist gefragt, denn manch ein Immobilienbesitzer kann von der frühzeitigen Beantragung eines Forward-Darlehens profitieren, falls die Zinsen steigen sollten. Experten raten generell zu einer aktiven Auseinandersetzung mit der Anschlussfinanzierung mindestens zwei bis drei Jahre vor Ablauf der Zinsbindung.

 

Günstige Zinsen ergattern: Verhandlungstaktiken und Timing

 

Bei der Anschlussfinanzierung ist es wie bei jedem anderen finanziellen Vorhaben auch: Verhandlungsgeschick und das richtige Timing können bares Geld bedeuten. Wer seinen bestehenden Kreditgeber nicht ohne Weiteres mit einem günstigeren Zinsangebot einer konkurrierenden Bank konfrontieren kann, sollte zumindest folgende Taktiken berücksichtigen:

  • Frühzeitig Informationen einholen.

  • Angebote objektiv vergleichen.

  • Sonderzahlungen erwägen.

 

Zwischen Sicherheit und Wagnis: Fest oder variabel?

 

Wer vor der Entscheidung steht, eine Anschlussfinanzierung zu wählen, sieht sich häufig mit der Frage konfrontiert, ob ein Darlehen mit festem oder variablem Zinssatz die bessere Wahl ist. Hier spielt vor allem die individuelle Risikobereitschaft eine entscheidende Rolle.

Feste Zinssätze bieten über den vereinbarten Zeitraum finanzielle Sicherheit, was für die Planbarkeit der Haushaltskasse ein nicht zu unterschätzender Faktor ist. Variable Zinssätze hingegen können Chancen auf Kosteneinsparungen bieten, falls die Zinsen fallen, bergen aber auch ein höheres Risiko bei steigenden Zinsen.

 

Persönliche Finanzsituation im Blick: Was kann man sich leisten?

 

Nicht zu vernachlässigen ist bei all der Planung die eigene finanzielle Situation. Es gilt abzuwägen, ob die aktuellen Lebensumstände eine höhere monatliche Rate zulassen oder ob eventuell eine Umschuldung sinnvoll wäre, um beispielsweise die Laufzeit zu verlängern und die Rate zu senken.

 

Fazit: Eine Frage der Perspektive

 

Anschlussfinanzierungen sind weit mehr als eine lästige Notwendigkeit – sie eröffnen die Chance, die eigenen Finanzen neu zu strukturieren und optimal an die aktuelle Lebenssituation anzupassen. Mit strategischer Planung und einer genauen Betrachtung aller verfügbaren Optionen können langfristige finanzielle Vorteile realisiert werden. Hier ist professionelle Beratung oft Gold wert, um aus der Vielzahl der Möglichkeiten diejenige zu wählen, die auf lange Sicht die beste für die persönliche Situation ist.

 

Foto von Sebastian Herrmann auf Unsplash

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