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Regionales

17:31 Uhr | 12.11.2020

Interview: Handball ohne Spielbetrieb

Doppelinterview mit den Handball-Cheftrainern Ronny Bärbig und Oliver Schörnig

„Wir müssen jetzt Eigeninitiative zeigen“

Zum zweiten Mal in diesem Jahr haben der Thüringer- sowie der Mitteldeutsche Handball-Verband den Spielbetrieb in ihren Ligen unterbrochen. Bis mindestens zum 30.11.2020 finden entsprechend für die Handballer des SV Aufbau Altenburg aufgrund der Corona-Verordnungen der Länder und des Bundes keine Partien statt. Ebenso müssen die Akteure auf Mannschaftstraining verzichten. Wir haben mit Ronny Bärbig, Chefcoach der Frauenmannschaft, sowie Oliver Schörnig, Trainer der ersten Männermannschaft, über die Auswirkungen und Herausforderungen des neuerlichen Corona-Lockdowns gesprochen.  

 

Wie haben die Mannschaften die Nachricht zum zweiten Lockdown des Jahres aufgenommen?

Ronny Bärbig: Wir hatten zwar mit dem Bänderriss von Franziska Bärbig und den Knieproblemen von Claudia Voigt schon wieder die ersten Verletzungssorgen, aber begeistert war keine meiner Spielerinnen über die Zwangspause. 

Oliver Schörnig: Die Jungs waren nicht überrascht. Es hat sich ja bereits angekündigt, dass ein neuerlicher Lockdown bevorsteht. Jeder wusste, dass es so kommen wird. Nur keiner wusste, wann genau. 

 

Kommt die Unterbrechung mit Blick auf den bisherigen Saisonverlauf – die Frauen sind Tabellenletzter, die Männer rangieren auf Platz 11 von 12 – gelegen?

Ronny Bärbig: Für den allgemeinen Spielrhythmus kommt uns die Unterbrechung nicht gelegen. Allerdings hatten wir in der Mitteldeutschen Oberliga auch erst zwei Spieltage, so ein richtiger Fluss ist da ja auch noch nicht entstanden. Andererseits könnte uns die Pause gelegen kommen, weil der Einsatz aller meiner Spielerinnen – allen voran jener von Jana Foksova und Simona Talarova, die in Prag leben und arbeiten – zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht gelingen könnte. Allerdings weiß ja im Moment keiner, wie sich die Situation entwickelt. 

Oliver Schörnig: Das kann ich schwer einschätzen. Natürlich kann man sagen, dass die Pause nochmal genutzt werden kann/muss, um sich als Spieler zu fragen, was individuell noch verbessert werden muss. Und sich diese Fragen selbst beantwortet. Oder es wäre besser gewesen im Rhythmus zu bleiben, um "Fahrt" aufzunehmen. Eine schwierige Frage, aber ich tendiere eher zur zweiten Variante und sage, dass die unfreiwillige Pause ungelegen kommt.

 

Wie gehen Sie mit der Situation um? 

Ronny Bärbig: Die Mädels haben wieder einen Plan für individuelles Training und sie trainieren mit Hilfe der App „Fit4Handball“ und sozusagen online nach Anleitung mit den Nationalspielern Paul Drux und Emily Bölk. Gleichzeitig läuft eine wöchentliche Sport-Challenge, die Ansporn ist und definitiv unsere Mannschaftskasse füllt (lacht). 

 

Inwiefern?

 

Ronny Bärbig: Naja, die Spielerinnen erhalten wöchentlich eine sportliche Aufgabe – wie etwa beidbeinige Sprünge über eine Linie im Zeitintervall von 15 Sekunden.  Dafür haben sie dann eine sieben Tage Zeit und müssen mir ihre Werte durchgeben. Die letzten fünf Plätze zahlen dann einen Beitrag in die Mannschaftskasse ein. Das spornt die Mädels unglaublich an und so halten wir den Wettkampfgedanken am Leben. 


 

Und wie schaut es bei den Männern aus?

 

Oliver Schörnig: Da das Mannschaftstraining untersagt ist, ist jeder Spieler individuell gefordert, um sich fit zu halten. Und mit fit halten ist nicht nur Laufen und Kraft gemeint. Ich fordere da ganz klar auch das Arbeiten mit dem Ball in der Hand ein. An Eigeninitiative geht da gerade wenig vorbei.

 

Steht uns eine Super-Saison bis Ende kommenden Jahres bevor oder haben Sie bereits Infos, wie eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs organisiert werden könnte?

 

Ronny Bärbig: Da bin ich überfragt. Wir haben dazu noch keine Infos vom Verband erhalten. Ich hoffe, dass die Situation ab Dezember wieder anders wird und vor allem einheitlich. Schwierig wird der Wiedereinstieg nach der Pause allemal und sicherlich auch nicht ganz ungefährlich – gerade was Verletzungen betrifft. 

Oliver Schörnig: Ich habe noch keine Ahnung, wann und wie es weiter geht. Da wir es mit einer sehr schwer einzuschätzenden Situation zu tun haben, macht es aus meiner Sicht aktuell keinen Sinn irgendwelche Spekulationen anzustellen. Das muss alles Ende November wieder neu bewertet werden.



 

Das Interview führte Annekathrin Leipnitz

 

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