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Regionales

14:23 Uhr | 07.05.2020

Nachwuchstrainer des Jahres

Der Handballsport und Jörg Rudolph – das gehört einfach untrennbar zusammen. Seit 50 Jahren steht der 59-Jährige nun bereits auf oder neben der Platte beim SV Aufbau Altenburg. Zunächst sehr erfolgreich als Linksaußen, später als Abteilungsleiter und eben auch als Trainer. In dieser Funktion gewann er kürzlich die Wahl zum Übungsleiter des Jahres – kurz nachdem sein Team, die männliche Jugend C, selbst zur Nachwuchsmannschaft des Jahres ernannt wurde. Was für eine Erfolgsgeschichte! Im Interview spricht der Handballenthusiast über die Fabelsaison mit seinen Schützlingen, die Auszeichnungen sowie die neuen Herausforderungen in Zeiten der Corona-Pandemie. 

 

Frage: Herr Rudolph, Glückwunsch zum Doppelsieg: Wie fühlt es sich an gleich zweimal ganz oben zu stehen?

 

Antwort: Es ist natürlich sensationell. Die Jungs und auch in waren sehr überrascht. Wir freuen uns riesig, so eine Ehrung bekommt man ja nicht jeden Tag – vielleicht nur einmal im Leben. 

 

Die Ehrung und Verkündung der Platzierungen fand aufgrund der Corona-Pandemie nicht wie gewohnt bei einer großen Feier statt, sondern oblag in diesem Jahr den Medien. Wie haben Sie vom Sieg erfahren und wie fiel die Resonanz aus?

 

Ja, das wäre eine richtig tolle Feier für den SV Aufbau Altenburg geworden. Bei fünf Nominierungen schnitt keine/r schlechter als Rang 2 ab - das spricht für unsere engagierte Vereinsarbeit. Aber für die äußeren Einflüsse kann keiner was. Wir müssen in der jetzigen Situation alle mit den Einschränkungen umgehen und die Gesundheit geht vor. Die ersten Glückwünsche kamen dann schon am Vorabend, sozusagen postwendend mit den Online-Ausgaben von OVZ und OTZ. Das Handy war ständig im Einsatz und am Wochenende konnte ich dann auch mit vielen Gratulanten telefonisch sprechen. Aber ich möchte auch an dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an die „Wähler“ aussprechen! 

 

Sie wurden mit eindeutigem Vorsprung gewählt, hätten Sie damit gerechnet?

 

Nein, auf gar keinen Fall. Und meiner Meinung nach hätten alle fünf Kandidaten diese Ehrung verdient. Deswegen möchte ich mich auch bei ihnen bedanken. In Zeiten, in denen das Ehrenamt im gesellschaftlichen Leben sehr große Aufgaben übernimmt, aber immer noch zu wenig Akzeptanz und Würdigung findet, ist die Auszeichnung für mich auch sinnbildlich eine Ehrung der vielen Übungsleiter in unserer Abteilung und der Jugendspielgemeinschaft Altenburger Land. 

 

Rückblickend hat sich der Schritt zur Zusammenlegung der Nachwuchsmannschaft des SV Aufbau Altenburg und des LSV Ziegelheims also gelohnt?

 

Die Entscheidung die Jugendspielgemeinschaft zu gründen war vollkommen richtig und auch notwendig. Nur so können beide Vereine stabile Mannschaftsgefüge erreichen und in den jeweiligen Altersklassen zu alter Leistungsstärke kommen. Sehr positiv waren auch die Aufgeschlossenheit vieler Eltern und der Zuspruch zu diesem Projekt. Ohne deren Unterstützung, u.a. Trainingsfahrten, wäre das alles gar nicht realisierbar gewesen. Am Ende zeigen ja auch alle Ergebnisse der JSG-Teams, das ein Sprung nach vorn erreicht wurde. 

 

Für die männliche Jugend C, die Sie trainieren, kamen ja sogar gleich zwei neue Faktoren hinzu: neuer Trainer und neue Teamkollegen. Wenn daraus ein Staffelsieg hervorgeht, scheint ja alles bestens verlaufen zu sein?!

 

Die Jungs haben den neuen Trainer schnell angenommen und nach ein paar Wochen konnten wir sehr gut miteinander arbeiten. Die individuelle und mannschaftliche Entwicklung war von Woche zu Woche zu sehen. Sportlich und menschlich sind wir sehr weiter vorangekommen. Dabei spiegelte die Saison auch die Entwicklung der Mannschaft wieder. Nach zwei Niederlagen gegen Ronneburg und Eisenberg zündete der JSG-Express und die Erfolgsserie begann. Ganz wichtig war für mich dabei, dass alle Spieler ihre Spielanteile hatten und vor der Saison hätte ich selbst nicht daran geglaubt, dass wir Staffelsieger werden könnten.  Ich hoffe, die Jungs bleiben weiter am Ball und gehen ihren Weg. Mir hat es in jedem Fall viel Spaß gemacht. 

 

Im Moment ist einen normalen Trainingsbetrieb nicht zu denken. Die Saison wurde abgebrochen. Stehen Sie dennoch in Kontakt mit Ihrem Team? 

 

Dank der heutigen Kommunikationsmöglichkeiten, ja. Wir haben als Abteilung auch eine Challenge ins Leben gerufen, damit sich die Kinder und Jugendlichen weiter fit halten können und der Wettbewerbsgedanke auf gerecht gehalten wird (lacht). Bis Ende Mai können die Teams Punkte fürs Joggen, Inlinern oder Radfahren sammeln – alle Teams, die 1.200 Zähler erkämpfen bekommen von der Abteilung eine Überraschung. Nach den ersten beiden Wochen kann ich sagen, dass hier richtig viel Engagement gezeigt wird. Es ist toll zu sehen, dass der Teamgeist weiterlebt, auch wenn wir uns alle gerade nicht live sehen können. 

 

Zum Abschluss wagen wir noch einen Blick in die Zukunft. Was sind Ihre Ziele für die neue Saison oder generell für die Zukunft der JSG Altenburger Land? 

 

Wir wollen den Jungs und Mädchen vor allem Werte des Lebens und des Sports vermitteln. Ergebnisse sind da eher zweitrangig, wenngleich wir uns natürlich auch an ihnen messen. Meiner Meinung nach ist die JSG alternativlos, ansonsten würde sich der Handballsport im Altenburger Land rückwärts entwickeln. Schlussendlich muss eigentlich auch der Erwachsenenbereich nachziehen und sich zusammenschließen. Gemeinsam angreifen, mit der Jugend im Rücken, die wir haben – das muss das Ziel sein! Wir sollten alle Kräfte sportlich und auch wirtschaftlich bündeln und nach vorn streben.


 

Das Interview führte Annekathrin Leipnitz

 

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