19:49 Uhr | 07.03.2018
Nobitz. Erfreuliches vom Flugplatz: Gestern wurden im Landratsamt Absichtserklärungen, sogenannte Letters of Intent, mit zwei Firmen unterzeichnet, die sich am Flugplatz ansiedeln wollen, um dort spezielle Trainings und Schulungen durchzuführen.
Die bei Augsburg ansässige Firma www.lech-tec.de vom Drohnenexperten Uli Barth wird künftig hochwertige Drohnenschulungen in Nobitz durchführen. „Hier geht es weder um Kinderspielzeug noch um militärische Einsatzfelder, sondern um eine große Vielfalt von heute schon rentablen Einsatzmöglichkeiten im zivilen Bereich“, so Barth. „Ein großes Segment ist die Land- und Forstwirtschaft. So werden beispielsweise spezielle Sensoren eingesetzt, die bereits vier Wochen vor dem menschlichen Auge erkennen, ob die Krone eines Baumes Krankheitssymptome zeigt. Auch ist es mit der Technologie möglich, Schlupfwespen per Drohne genau dort abzuwerfen, wo der sogenannte Maiszünsler wütet“, fährt er fort und erklärt ein weiteres landwirtschaftliches Anwendungsfeld: „Ebenfalls können Rehkitze vor heranfahrenden Mähwerken gerettet werden, weil eine mit Wärmebildkamera ausgestattete Drohne die Tiere von Weitem gut erkennt.“
Auch im Bereich der Landvermessung und dem Energiesektor gebe es Bedarf: Photovoltaikanlagen, Windräder und Hochspannungsleitungen werden mit speziellen Sensoren beflogen, die schon frühzeitig auf entstehende Schäden hinweisen. Die Feuerwehr und Polizei oder das THW profitiere ebenfalls von der Technologie und könne sich beispielsweise bei Einsätzen einen guten Überblick verschaffen, verunfallte oder gesuchte Personen rascher auch an entlegenen Orten auffinden oder verborgene Glutnester auf dem Wärmebild sehen. Barth führt weiter aus: „Aus diesen und vielen anderen Einsatzgebieten werden wir Menschen im Umgang mit der Drohne schulen. Letztlich gilt es zunächst, das unbemannte Luftfahrtsystem sicher zu betreiben – es stellt in allen Anwendungsfällen allerdings auch immer ‚nur‘ den Boten der entsprechenden Sensoren an, deren gelieferte Daten die tatsächliche Ausbeute eines Flugeinsatzes darstellen. Im Weiteren gilt es, unbemannte und bemannte Luftfahrt gefahrlos zu vereinen und entsprechende Verfahren für die Sicherheit aller am Luftverkehr Beteiligten zu trainieren und zu gewährleisten. Oft beraten, bauen und integrieren wir auch Systeme, denn der Drohneneinsatz soll Gefahren für Personen verringern und letztlich Geld sparen – in Handwerk, Industrie, bei Behörden und Hilfskräften.“
Die Frankfurter DREGER Group GmbH möchte sich ebenfalls am Flugplatz ansiedeln, hat ihren Schwerpunkt im Sicherheitsbereich. Das Sicherheitsthema wird ganzheitlich angepackt, angefangen von Cyber-Themen bis hin zu physischen Angriffen. Vor allem Behörden wie Polizeidienststellen (etwa Streifenbeamten, die als erste vor Ort sind oder spezialisierten Einheiten) und gefährdete Unternehmen werden von der DREGER Group GmbH „fit“ gemacht. „Täglich hören wir von gewalttätigen Familiendramen, Überfällen, tätlichen Angriffen und Terroranschlägen. Wir üben die verschiedensten polizeilichen Lagen unter möglichst realistischen Bedingungen, nutzen hierfür modernste Technologien“, so Firmenchef Jörg Dreger. „Das Gelände in Nobitz ist für das Training optimal. Wir stören niemanden, auch wenn sich mal jemand vom Hubschrauber abseilt“, fährt er fort. Geschossen wird im Übrigen nicht mit Munition und auch nicht mit Farbe, sondern nur mit Laser. Dadurch wird bei den Übungen auch nichts schmutzig oder kaputt gemacht und die Verletzungsgefahr für die Teilnehmer ist geringer als bei herkömmlichen Trainings. Das Besondere ist die Kombination aus unbemannten und bemannten fliegenden Systemen in Verbindung mit bodengebundenen Kräften, die in Nobitz üben können.
Landrätin Michaele Sojka dazu: „Wir haben modernste Technologien auf dem Platz und tun außerdem noch etwas für die Übernachtungszahlen im Landkreis. Es versteht sich von selbst, dass wir gemeinsam mit dem Bürgermeister und dem Geschäftsführer an der nächsten Ansiedlung arbeiten. Beide Firmen sind in der Branche bestens vernetzt und helfen uns dabei.“Bürgermeister Hendrik Läbe pflichtet bei: „Ich freue ich mich, dass der Standort Firmen überzeugt. Herr Dreger und Herr Barth werden bei uns nicht nur Miete zahlen, sondern mit den Teilnehmern auch eine Nachfrage bei Hotellerie, Gastronomie und Catering generieren.“
Abschließend bemerkt Flugplatz-Geschäftsführer Dr. Frank Hartmann: „Wir freuen uns über jede Flugbewegung und jede Aktivität in von uns vermieteten Räumen. Das senkt langfristig den Zuschussbedarf. Wir wollen, dass sich die Firmen bei uns wohlfühlen – deshalb bieten wir guten Service.“
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