Ein Jeder kennt es: Das alte, verstaubte Fotobuch mit tausenden Erinnerungen, die leider über die Jahre hinweg von verschiedensten Einwirkungen Schaden genommen haben. Risse und Flecken zählen zu den häufigsten Makeln, lassen sich jedoch in Bearbeitungsprogrammen wie Photoshop oder der gebührenfreien Alternative GIMP mit wenigen Klicks ausbessern. Nachfolgende Schritte werden zwar am Beispiel Photoshop erläutert, sind jedoch auch für viele andere Programme zutreffend.

Die Vorbereitung
Zur Restauration des ausgewählten Bildes ist es notwendig, dieses einzuscannen. Um später eine gute Qualität zu erhalten, sollte hierbei eine Mindestauflösung von 300dpi und das Abspeichern als TIF-Datei beachtet werden.

Feinkorrekturen - Aufnahmefehler
Aufnahmefehler wie beispielsweise Rote-Augen können mit gleichnamigem Tool entfernt werden. Um einen Farbstich zu vermindern, wird das Bild dupliziert, mithilfe des Weichzeichnungsfilters der Durchschnitt herausgefunden, die Farbwerte invertiert und die Füllmethode auf "Farbe" gestellt. Nun muss die Deckkraft auf rund 30 % verringert und der Rest durch Feinkorrekturen behoben werden.

Grobe Korrekturen - Risse und Flecke entfernen
Hierzu bieten sich je nach Art und Größe des Mangels unterschiedliche Methoden und Tools an:
a) Reparaturpinsel-Tool:
Diese eignet sich besonders bei einzelnen und kleineren Beschädigungen. Um diese zu beseitigen, wird genanntes Tool ausgewählt und eine Füllfarbe bestimmt, welche aus der Umgebung des Risses oder Flecks stammen sollte. Alternativ kann der Bereichsreparaturpinsel auf "inhaltsbasiert" gesetzt werden. In diesem Fall genügt ein einziger Klick auf den Fleck, um diesen zu entfernen.

b) Aufbessern-Tool:
Weist das zu bearbeitende Bild größere, aber immer noch einzelne Beschädigungen auf, können diese unter Verwendung des Aufbessern-Tools korrigiert werden. Hierzu wird der Bereich rund um den Makel ausgewählt und an eine andere Stelle des Fotos gezogen, welche eine ähnliche Struktur wie der Makel-Hintergrund besitzt.

c) Ebenen und Störungsfilter:
Komplizierter wird der Restaurationsaufwand, wenn viele grobe Mängel vorhanden sind. Unterscheiden sich diese jedoch in ihrer Helligkeit stark vom Rest des Bildes, können folgende Schritte angewandt werden: Vorerst wird die Hintergrundebene dupliziert und eine Einstellungsebene der Art "Schwellenwert" angelegt. Die Regler sollten nun so verschoben werden, dass die Beschädigungen in einer und der Rest in der anderen Farbe erscheinen. Nun werden alle Ebenen auf eine höhere als die jeweils vorhergehende reduziert. An diesem Punkt können auch Stellen, die nicht zu den Beschädigungen zählen schwarz beziehungsweise weiß gefärbt werden. Nachfolgend muss die oberste Ebene ausgeblendet und die Hintergrundebene aktiviert werden, sodass der "Störungsfilter CS3" unter Ausprobieren angewandt werden kann. Mit dem Originalbild sollte an dieser Stelle eine Ebenenmakse erzeugt und eventuell die oberste Ebene eingeblendet werden. Jetzt ist es notwendig die Helligkeitswerte des Kompositkanals auszuwählen und danach die Ebene aus dem vorhergehenden Schritt wieder auszublenden. Mit dieser Auswahl sollten nun die neue Ebenenmaske angeklickt und die Helligkeitswerte umgekehrt werden.
Falls dieses nicht ausreicht, können der Filter "Dunkle Bereiche vergrößern" oder ein Pinsel angewandt werden.