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Regionales

15:24 Uhr | 29.11.2017

Vortrag zum Auerhuhn

Seit 1970 sind die Verbreitungsgebiete vieler Raufußhuhn-Arten stark geschrumpft. Im Rahmen des Vortrages berichten die Experten Dr. Siegfried Klaus (Jena) und Luise Stephani (Thüringenforst/Waldnaturschutz) über die Bestandsituation des vom Aussterben bedrohten Auerhuhnes in Thüringen und die derzeit laufenden Schutzbemühungen. Vor dem Hintergrund dieser kritischen Bestandessituation wird seit 2012 ein Artenschutzprojekt für den Erhalt des Auerhuhns in Thüringen umgesetzt. Im Zuge dieses Projektes werden großräumig Habitate kartiert, Lebensräume geschaffen, die Bejagung der Prädatoren in Kerngebieten umgesetzt und die freilebenden Bestände durch Auswilderungen und Wildfänge gestützt.
Jedoch ist trotz langjähriger Bemühungen die Population bis 2013 stets rückläufig und wird von Experten keineswegs als stabil eingestuft. Dies zeigt, dass ein alleiniger Fokus auf die Bestandesstützung keinen nachhaltigen Erfolg um die Erhaltung dieser Art in Thüringen gebracht hat. Vielmehr muss der Fokus auf die Herstellung großräumiger geeignete unzerschnittener Lebensräume gerichtet werden. Ebenso sind nach vorliegenden Erkenntnissen anderer Raufußhuhnprojekte Beutegreifer, an erster Stelle der Fuchs, ein wichtiger begrenzender Faktor für den angestrebten Populationsaufbau des Auerhuhns und damit für den Erfolg von Schutzbemühungen. Veränderungen der forstlichen und landwirtschaftlichen Nutzung der Landschaft und der jagdlichen Ausrichtung verursachten in den letzten Jahrzehnten einen starken Anstieg der Prädatoren. Schwarzwildbestände entwickeln sich zunehmend auch in höheren Lagen rasant und werden durch Kirrungen in bisher dünn besiedelte Populationsgebiete gezogen. Der Fuchs findet in der heutigen Kulturlandschaft optimale Biotope, wird nicht mehr intensiv bejagt und aufgrund der flächigen Tollwutimpfung entwickeln sich die Bestände dieses Beutegreifers zusätzlich positiv. Im Rahmen des Projektes wird neben Verbesserungen der grundlegenden Habitatbedingungen daher ein Prädatorenmanagement etabliert, um den Prädatorenbesatz in den Auswilderungsgebieten zu reduzieren. Konkrete Beispiele wird der Vortrag erläutern.
Neben der Lebensraumverbesserung und der Reduktion von Prädatoren findet innerhalb des Projektes eine naturnahe Aufzucht und Auswilderung von Auerhuhn Jungvögeln statt. Entsprechend einer Auswertung bisheriger Auswilderungsprojekte zeigte sich, dass die Auswilderung gezüchteter Auerhühner als alleinige Maßnahme bisher keine langfristige Stabilisierung der Bestände bewirken konnte. Vor diesem Hintergrund wurde in den polnischen Masuren, eine neue Freilassungsmethode („Born to be free") entwickelt. Dabei wird eine führende Auerhenne in einer Netzvoliere im natürlichen Lebensraum gehalten und es ist ihren Jungvögeln möglich, zur Erkundung des neuen Lebensraumes, die Voliere zu verlassen. In Thüringen wird dieser Ansatz für eine erfolgreichere Etablierung seit August 2015 genutzt. Es wurden je zwei Familienverbände, auch Gesperre genannt, im Jahr 2015, 2016 und 2017 in die Freiheit entlassen.

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