09:38 Uhr | 12.03.2019
Berlin/Altenburg. Die Bilanz im Vorfeld der weltgrößten Reisemesse ITB bewies es in Zahlen. Danach ist der Deutschlandtourismus beliebt wie nie. Und das ist gut so! Viele Regionen und Städte haben erkannt: Wer der Reisebranche traut, der hat nicht auf Sand gebaut. Eine rege Besucherschar sorgt für Interesse und bringt Geld mit. Durchschnittlich 128 Euro lässt jeder Übernachtungsgast vor Ort, Tagestouristen steuern immerhin noch 33 Euro bei, z.B. für Museen- und Gaststättenbesuche, Souvenirkäufe und spontane Shoppingtouren. Gemessen an den vorhandenen Kunst- und Kulturschätzen sowie den zahlreichen Events müsste meine Heimatstadt ganz oben in der Liga der meist besuchten Städte in der Region mitspielen. Doch das Gegenteil ist der Fall.
n praxi zählen Altenburg und Umgebung leider zu den Schlusslichtern im Thüringentourismus. Entgegen dem allgemeinen Wachstumstrend sank die Zahl der Gästeankünfte zwischen Januar und Oktober 2018 im Altenburger Land erneut, um vier Prozent. Die Städte Altenburg, Schmölln und Meuselwitz verzeichneten sogar ein Minus von 10 Prozent. Tendenz fallend! Verglichen mit der Zahl der Ankünfte in 2012, dem besten Ergebnis seit 2001, reduzierte sich die Zahl zu 2017 bereits um stattliche um 28 Prozent! Was für ein Debakel und welche Kaufkraftverluste! Zur Erinnerung: Nach den letzten Prinzenraubfestspielen wurde die Branche unter der Ägide von Ex-OB Wolf quasi systematisch dezimiert. Das Barbarossa-Spektakel wurde nie aufgeführt, das bis dato funktionierende Tourismusmarketing neu ausgeschrieben und in andere Hände gelegt mit den inzwischen bekannten und statistisch belegbaren Misserfolgen. Die Verantwortlichen wie die Dresdner Firma Maxity in Kooperation mit der LVDG aus Leipzig und explizit der 1. Vorsitzende des Tourismusvereins Altenburger Land e.V. , pikanterweise Michael Wolf höchst selbst, haben sich dazu bisher in Schweigen gehüllt.
Doch der Blick muss nach vorn gehen. Gästefördernde Zukunftsprojekte wie die Spielewelt und das Thüringer Leuchtturmobjekt Lindenau-Museum sind bereits mehrmals publiziert worden. Altenburg hat sich viel vorgenommen, allerdings muss das auch endlich mal werbewirksam und überregional publik gemacht werden! Schöne, neue in der Tourismusagentur rumliegende Flyer sind diesbezüglich wenig geeignet. Ohne effiziente Öffentlichkeitsarbeit, journalistische Artikelaktionen und ein wirklich professionelles Vermarktungskonzept anstelle einer 0/8/15 touristischen Verwaltungsarbeit werden Altenburg und Umland auch weiterhin leider viel zu wenig beachtete und schlecht besuchte Destinationen bleiben. Hier sind, insbesondere im Hinblick auf das 1.050-jährige Gründungsjubiläum in 2026, die ersten Männer in Rathaus und Landratsamt sowie ihre Teams gefragt. Personell ist der Anfang gemacht. Schließlich verfügt die Stadtverwaltung mit einer Citymanagerin und einer in der Wirtschaftsabteilung angesiedelten Tourismusfachfrau über ein entsprechend ausgebildetes Duo inklusive zahlreicher Netzwerkmöglichkeiten vor Ort. Mit Herzblut und Engagement - wie einst bei den Prinzenraubfestspielen – lassen sich mit Sicherheit eine Vielzahl kulturbegeisterte und tourismusfördernde Mitstreiter aktivieren.
Marion Schlag
Fachjournalistin Hotellerie, Gastronomie & Tourismus
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